Wer hat nicht schon versucht, abzunehmen, mit dem Rauchen aufzuhören, sportlicher zu
werden oder vielleicht seinen Schokoladekonsum im Zaum zu halten?
Allein die Anzahl meiner begonnenen und nie zu Ende gebrachten Diäten würde
Bücher füllen. Alle paar Wochen ein neues Rezept zum Gewichtsverlust. Von Krautsuppe über Zitronen, Schlankheits- und Entschlackungstees, Low-Carb und High-Proteine, bis hin zu diversen Shakes in
geschätzt 25 verschiedenen Geschmacksrichtungen. Hinzu noch die gut gemeinten Ratschläge der selbsternannten „Diätspezialisten“. FdH, 10 in 2, keine Kartoffeln sondern Reis, kein Reis sondern
Kartoffeln, viele Eier, keine Eier, nur weißes Fleisch, nur rotes Fleisch, gar kein Fleisch, viele Nudeln, um Himmels Willen, keine Nudeln, ja keine Nudeln!
Als fleißiger Nutzer der „Neuen
Medien“ wie Facebook oder den werbeverseuchten Onlineausgaben verschiedener Zeitungen und Magazinen war ich natürlich auch offen für die darin eifrigst beworbene Mango-Diät, die Papaya-Diät, die
Ananas-Entwässerungskur und die werblichen Verweise auf die „Minus-10-Kilo-in-30-Tagen-Tabletten“ in der sechs-Monate-Vorratspackung zum Okkasionspreis von mehreren hundert Euro.
Sport ist ja auch eine gute und gesunde Möglichkeit, abzunehmen. Dank der Werbung war ich bald im Besitz von
Laufschuhen, die sich laut Verkäufer quasi von selbst laufen, von Langlaufskiern für jedes Gelände, damit man auch im Winter fit bleibt, von Walkingstöcken und Wanderschuhen - ach was - ganzen
Wanderausrüstungen, mit denen sogar der Messner seine Freude gehabt hätte! Hinzu kamen noch Funktionswäsche für quasi sämtliche auf dem Erdball auftretenden Temperaturen – es kann ja nie
schaden, wenn man bereits top ausgerüstet ist, sollte man durch einen unglücklichen Zufall plötzlich am Start eines Marathons in Tansania oder eines Hundeschlittenrennens in Nord-Kanada
stehen.
Ich machte ja dann auch eifrig Diäten, ging gerne Wandern, Langlaufen und Nordic-Walken. Genaugenommen dauerte eine Diät
zwei, mit etwas Glück auch drei Tage, bevor ich wieder in alte Verhaltensmuster fiel. Meine geplanten, ausgedehnten Walking-Einheiten konnte man innerhalb eines Jahres an einer Hand abzählen,
ebenso die Kilometer, die ich unterwegs war. Die Zeit zwischen zwei Laufeinheiten war so lange, dass meine Laufschuhe im Schrank alterten und auch meine Wanderschuhe hatten bald mehr Monate als
Kilometer am Buckel.
Einzig meine Wander- und Funktionswäsche veränderte
sich, sie wurde im Lauf der Zeit immer kleiner und enger. Meine Motivation sank, dafür stieg, offenbar als Ausgleich dazu, mein Gewicht. Denn für jedes Kilo, das ich verlor, kamen innerhalb
kurzer Zeit zwei neue dazu.
Woran lag das? Ich hatte doch Anfangs so viel vor. Ich wollte abnehmen, mehr Sport machen, mich gesund ernähren, den
hässlichen Schweinehund bekämpfen. Bald hatte ich die Lösung: Es waren einfach widrigste Umstände, die mich davon abhielten, etwas zu tun. Einmal war es zu heiß, einmal zu kalt, zu nass, zu
trocken, zu früh, zu spät. Einmal hatte ich grad was gegessen, dann wieder hatte ich noch nichts gegessen. Kurzum es war mir unter keinen Umständen möglich, etwas zu tun.
Schon Hermann Hesse schrieb: „…und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“. Was allerdings der gute Hermann nicht dazu
geschrieben hat ist, dass der Zauber des Anfangs oft nur sehr kurz weilt, bevor er zur Routine wird oder uninteressant oder zu anstrengend oder alles zusammen.
Dem intelligenten Leser dürfte jetzt schon ein Verhaltensmuster aufgefallen sein. Das – auch nur kurzzeitige Verlassen
der Komfortzone – war mir ein Graus. Warum frisch kochen, wenn es auch die Fertigpizza tut? Warum laufen walken oder wandern, wenn es vor dem Fernseher viel gemütlicher ist. Der Gedanke daran, in
die Hitze, Kälte, Nässe, Finsternis… raus zu müssen erschien mir unerträglich. Der Zauber des Anfangs war längst verflogen, schneller, als gedacht und weiter weg, als vermutet. Zumindest hatte
ich die Gewissheit, dass ich, sollte mich ein plötzlicher Anfall von Ehrgeiz überkommen, alle notwendigen Sportutensilien bereits zu Hause habe. Aber solange Dr. Oetker als Ernährungscoach
meines Vertrauens fuhrwerkte, war daran ohnehin nicht zu denken.
Ich würde heute noch, auf Herzinfarkt und Schlaganfall wartend, meine
adipösen 120 Kilogramm in 3XL-Kleidung zwängen, wenn nicht ein glücklicher Zufall, besser gesagt mehrere glückliche Zufälle mich mit dem Thema Mentaltraining in Verbindung kommen ließen.
Mentaltraining war für mich bis zu diesem Zeitpunkt ein für Normalsterbliche unnützes Zeugs, das nur für den Spitzensport gemacht wurde und auch nur dort
Anwendung findet. Diese Meinung sollte sich relativ schnell ändern und mich veranlassen, reumütig zu Kreuze zu kriechen. Die
Möglichkeiten, die sich mit mentalem Training für mich auftaten waren gigantisch. Zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich, das ist der richtige Ansatz. Ich tauchte über einige Zeit immer
tiefer in diese Materie ein, schaffte es relativ leicht, ohne zu hungern und ohne Medikamente 25 Kilogramm abzunehmen, sportlicher zu werden und mein Leben von
Grund auf umzukrempeln. Zielerreichung, positive Grundeinstellung, positives Denken, Motivation, alles das gehörte ab jetzt zu meinem Tagesablauf. Ich veränderte mich nur ein wenig und plötzlich
veränderte sich alles. Allein das Bewusstsein für meinen Körper, brachte mich dazu mich gesünder zu ernähren. Ich halte mich fern von Diäten, ich horche in mich hinein, bin schmerzfrei und
motiviere mich selbst.
Mittlerweile bin ich selbst Mentaltrainer und versuche, meine eigenen Erfahrungen weiterzugeben. Ich weiß, wie es funktioniert und ich weiß, wie man es schafft und wenn ich das schaffe, dann schaffst du das auch! Vereinbare einfach einen kostenlosen Termin.
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